Rob J-Trail


Keine Ahnung, wie oft ich diese Sätze schon gehört habe: „Rob, den Trail musst du unbedingt fahren“ und„hier musst du hin und da und dort ...“Um ehrlich zu sein, ich kann es nicht mehr hören. Zu oft kam ich von solchen angeblichen Traum-Trails enttäuscht zurück. Besonders motiviert war ich daher nichtgerade, als Fotograf Markus Greber mich locken wollte. „Waaahnsinn“ sei der Trail in Neukirchen am Großvenediger. Zeit hatte ich eigentlich keine, aber Markus lässt nicht locker, wenn er von einer Sache überzeugt ist. Also fuhr ich doch mit. n Neukirchen warten schon ein paar Locals auf uns. Als wir uns begrüßen, kann ich ihre Vorfreude deutlich spüren, ich habe das Gefühl, als würden sie am liebsten sofort aufs Bike steigen. Aber es ist bereits stockfinster. Ich muss meine Neugierde also noch zügeln.

Erst am nächsten Morgen bekomme ich aus der Gondel eine erste Ahnung, was dieses Revier zu bieten hat. Der Wildkogel ist der Hausberg der Neukirchener, mit der Seilbahn ist man in wenigen Minuten oben. Die Bikes werden außen an die 6er-Gondel geheftet, dann geht’s los. Oben, au f2 100 Metern Höhe, wird mir schließlich bewusst, wie schön es hier eigentlich ist. Vor uns thront der schneebedeckte 3662Meter hohe Großvenediger, hinter unser strecken sich die schroffen Gipfel des Großen Rettenstein. Der Wildkogel bietet schon in direkter Linie unter dem Lift wirklichtolle Singletrails, zu denen man vom Wildkogelhaus startet. Doch der Star unter den Trails versteckt sich vor neugierigen Blicken. Vertrider Harald Philipp und die Neukirchen-Locals zeigen mir den Weg. Zunächst geht es von der Bergstation linker Hand eine Schotterstraße bergab und dann wieder ein Stück bergauf – gut, dass ich kein Downhill-Bike dabeihabe ... Dann geht es los.

Trail Nr. 11 führt zur Steineralm, unserer Zwischenstation. Auf den ersten Metern geht es schon ordentlich zur Sache. Harald gibt deftiges Tempo vor und ich klebe ihm voll konzentriert am Hinterrad. Der Weg ist schroff, steinig und eng. Ich muss aufpassen, dass ich bei den spitzen Steinen und dem zügigen Tempo keine Durchschläge kassiere. Plötzlich rasen enge Spitzkehren auf uns zu, die sich nur noch durch beherztes Abbremsen und weites Versetzen des Hinterrads meistern lassen. Ich bin begeistert, wie flink Harald dort durchmanövriert. Dafür mache ich durch eine schnellere Linie in den vielen technischen Abrissen wieder Boden gut. Der Weg fordert volle Konzentration, jeder Fehler wird bestraft. Ich merke, wie mir langsam die Kraft ausgeht, denn es ist wirklich Arbeit auf dem Bike. Bremsen, umsetzen, treten, Linie wählen, pushen, ziehen ... „I like!“, denk ich mir. Bis uns der Weg auf einer Schotterstraße ausspuckt, die uns mit ein wenig Treten zur Steineralm führt.

Ich bin schon nach diesem ersten Stück begeistert – das ist Mountainbiken pur! Wir gönnen uns eine kurze Pause an der Hütte. Leckeres Essen und ausgesprochen nette Einheimische. Mit breitem, zufriedenem Grinsen folgen wir etwa einem Kilometer weiter der Schotterstraße. Und auf das, was jetzt kommt, bin ich richtig stolz: Scharf links geht’s in den Trail Nr. 1 und später in den 23A. Der Wald saugt mich steil in Falllinie auf. Das satte Grün der Blaubeersträucher, die sich wie ein Teppich über den Waldboden verteilen, verschwimmt. Kurzer Schotterweg, der bei dem Speed aber ganz schön eng wird, dann ein Wurzelfeld – ich muss mich für eine Linie entscheiden. Eine enge, technische Spur zieht mich durch dichten Wald. Vollgas spuckt mich der Trail aus, ich lasse das Gas einfach stehen. Einige Wellen tun sich in der S-Kurve auf – Tunnelblick. Ich surfe, alles ist perfekt, pures Glück. Der Trail ist an Flow kaum zu übertreffen! Nach den Wellen geht’s scharf links auf einen schmalen, griffigen Waldbodenweg ... unglaublich! Zack – da bremst mich ein Holzgatter abrupt aus dem Flow. Ich komme gerade noch zum Stehen. Dahinter geht’s gemütlich am Waldrand über eine Wiese. Ein paar Kühe drehen uns ihre Köpfe zu. Nach ein paar Metern zweigt links wieder der Weg in den Wald. Erst wieder schnell auf Schotter, dann auf steilem Singletrail, der mit einer verflixt engen Spitzkehre an einem Hochseilgarten endet. Auf der Straße zurück nach Neukirchen. 1 150 Höhenmeter sind vernichtet, Zufriedenheit pulsiert durch den ganzen Körper: „Aaaalter, der Trail rockt!“

Ein paar Wochen später zieht es mich wieder nach Neukirchen. Ich will gerade in den Wildkogel-Trail einfädeln, da entdecke ich dieses frisch geschnitzte Holzschild und mir fehlen einfach die Worte. „Rob-J Supertrail“ steht da. Schweini, HP, Harald, Markus, vielen Dank!

(Quelle.http://www.bike-magazin.de)

 
 


13.08.2010 - Steineralm

Der Wetterbericht sagt uns nix gutes Regen, Regen und nochmal Regen ... Trotzdem ging es mit der Wildkogelbahn auf den Berg. Von dort aus über einen absolut geilen Singeltrail abwärts zur Steineralm. Von dort aus leider im nun begonenen Regen abwärts zurück nach Neukirchen.

10,3 Kilometer

03:30:00 Stunden

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